Antragsteller*in: | Carl-Emil Förster |
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W12: Carl-Emil Förster
Vorstellung
Ihr Lieben,
als ich angerufen wurde und mir gesagt wurde, dass der Bundesvorstand zurücktritt und es jetzt einen Zoom dazu gibt, stand ich unter Schock. Ich war auf einem Field Trip von der Uni und wir sind gerade vom Restaurant zurück zur Unterkunft gegangen. Angekommen ging dann auch der Zoom los und es war krass. Selten war ich so verwirrt, aber auch enttäuscht. Trotzdem haben sich direkt Landesvorstandsmitglieder aus ganz Deutschland gefunden, die den Verband am Leben halten wollten, wie ich. Für mich ist die Grüne Jugend mein politisches Zuhause. Hier bin ich antikapitalistisch geworden und um ein Zuhause kümmert man sich. Ich habe aus Schweden im Bundesverband bei #wirbleiben gearbeitet und dann auch hier in Hamburg so gut es geht unterstützt. Ja, ich bin auch nicht happy mit dem, was die Grünen derzeit veranstalten und ja, es ist sehr frustrierend, wenn die Abgeordneten, die man in die Parlamente schickt, teilweise kaum noch die Grüne Jugend inhaltlich vertreten. Ich kann all verstehen, die gehen und dennoch glaube ich, dass es gerade jetzt die Grüne Jugend braucht. Eine Grüne Jugend, die laut auf der Straße und in die Partei ist, aber auch eine Grüne Jugend die schöne Momente und Freundschaften schafft und Menschen vor Ort abholt.
Leider ist es für mich derzeit schwierig aus Schweden groß aktiv zu sein in Hamburg. Trotzdem glaube ich, dass das nächste Jahr für die nächsten Jahre richtungsweisend wird, in Hamburg und auf Bundesebene. Ich möchte diesen Prozess begleiten und meine Erfahrung einbringen. Für euch und für diesen Verband. Deshalb habe ich mich entschieden als Deligierte:r für dem Länderrat zu kandidieren.
Dort wird inhaltlich debattiert, aber auch Posten gewählt, z.B. für das Kampagnenteam auf Bundesebene zur Bundestagswahl. Ich denke, dass ich euch dabei durch meine Erfahrung gut vertreten kann und hoffe, dass ihr mir die Chance gebt euch da zu vertreten.
Dabei sind für mich ein paar Themen zentral:
Klug gegen Rechts
Es ist erschreckend. Rechte Parolen und Narrative sind wieder salonfähig. Nicht nur in Deutschland, sondern überall. Und den demokratischen Parteien fällt keine Strategie Strategie dagegen ein außer gegen Rechts zu sein. Stattdessen werden Prozente innerhalb des demokratischen Spektrums verschoben, aber von rechts holt man keine zurück. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die sagen, wir müssten einfach eine solidarische Politik machen und fertig. Und ja beide Strategien haben ihre Daseinsberechtigung. Trotzdem muss für uns als Grüne Jugend klar sein, wir müssen alle Strategien gut und sorgfältig evaluieren, um dann bei der Bundestagswahl Kampagne und auch hier in Hamburg was gegen Rechts machen können. Eins ist klar: Tatenlos können wir nicht zuschauen und dafür braucht es eine scharfe Analyse, denn simple wird’s nicht!
Hoch die internationale Solidarität
Alle, die mich kennen, wissen, dass ich mich gegen globale Ungerechtigkeiten engagiere. Besonders der Nahost Konflikt beschäftigt mich derzeit. Ich bin fassungslos, wie die Debatte in Deutschland abläuft. Natürlich hat Deutschland eine andere historische Verantwortung, aber der Unterschied zwischen den Debatten über den Konflikt in Deutschland und Schweden ist wie Tag und Nacht. Für mich ist klar: Damit die Grüne Jugend ein glaubwürdiger Akteur bleibt bzw. wieder wird braucht es eine klare Haltung. Für eine friedliche Lösung, für den Schutz zivilen Lebens und gegen Rassismus in Deutschland. Ich selbst bin weder muslimisch, noch migrantisiert, habe aber in meiner Familie und in meinem Freundeskreis viele Betroffene und genau die wollen wir eigentlich erreichen, dafür haben wir auch eine Antira-Strategie. Wenn ich mit denen spreche geht’s aber auch sehr häufig darum, wie sich die Grüne Jugend zu Nahost positioniert und man muss es so ehrlich sagen: Die derzeitigen Positionen reichen nicht aus und sind komplett an vielen Lebensrealitäten vorbei. Dabei geht es nicht nur um Nahost, sondern auch um den Sudan, Kurdistan etc.
Wenn wir als Grüne Jugend mehr Menschen erreichen wollen müssen wir uns endlich klarer und stabiler positionieren und solidarisieren, lokal und international. Im nächsten Jahr wird es mehr und mehr Debatten geben, auch auf Bundesebene und ich würde gerne für euch dort eine starke Stimme für die leidende Zivilgesellschaft (egal ob israelisch oder palästinensisch) sein.
Natürlich habe ich auch andere Themen wie Feminismus oder Klimaschutz. Trotzdem möchte ich auch eure Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen, also wenn ihr dazu (oder andere) Fragen habt, meldet euch gerne bei mir via Signal (Nummer ist in der Signal Gruppe), per Instagram DM (foerster_emil) oder sprecht mich einfach persönlich bei der Landesmitgliederversammlung an.
Es wäre mir eine Ehre weiterhin euch zu dienen und aktiver Teil von diesem tollen Verband zu bleiben :)
Emil
Ich bin eine FLINTA*-Person:
Ja
- Seit 2020 bei der GRÜNEN JUGEND und Bündnis90/DieGrünen
- Seit Herbst 2022 im Landesvorstand (erst als Koordinator:in, dann als FINT*und genderpolitische:r Sprecher:in
- Davor bei FFF Hamburg unterwegs gewesen
- Jetzt studiere ich in Schweden Geophysik