V3: 80. Jahrestag zur Befreiung von Faschismus und Weltkrieg - Der 8. Mai ist Feiertag!
Antragsteller*in: | Franz Florian Krause (KV Hamburg-Altona) |
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Antragshistorie: | Version 1(13.04.2024) |
Antragsteller*in: | Franz Florian Krause (KV Hamburg-Altona) |
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Antragshistorie: | Version 1(13.04.2024) Version 1 |
ie Grüne Jugend Hamburg beschließt, sich verstärkt hin zum 80. Jahrestag der
Befreiung von Faschismus und Weltkrieg dafür einzusetzen, dass der 8. Mai ein
offizieller Feiertag in Hamburg wird. Hierfür steigern wir unser Engagement in
Stadtgesellschaft, Partei und Jugend.
Um den aufhaltsamen Weg zum Faschismus und die Befreiung sowie ihre heute
andauernden Konsequenzen zu verstehen, schaffen wir für uns und andere
Bildungsangebote zu Themen wie dem militärisch-industriellen Komplex, der
Zentralisierung der Wirtschaft, Spaltung der fortschrittlichen Kräfte und
Kämpfen zur Befreiung.
Der Landesvorstand der Grünen Jugend Hamburg stellt hin zum 80. Jahrestag der
Befreiung von Faschismus und Weltkrieg einen Antrag auf dem Bundeskongress oder
einem anderen beschlussfähigen Gremium der Grünen Jugend, dass der 8. Mai ein
bundesweiter Feiertag werden muss. Teil des Antrags soll hierbei sein, dass auf
Bundesebene Öffentlichkeits-, Presse- und Bildungsarbeit zu den Gründen für und
den Konsequenzen aus dem deutschen Faschismus und dem zweiten Weltkrieg
stattfindet.
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ – Schwur von Buchenwald, 1945.
In Zeiten des Rechtsrucks, der sozialen Verelendung, international-zugespitzten Blockkonflikten und Militarismus bietet uns die Geschichte zur Entstehung, Überwindung und den Konsequenzen aus deutschem Faschismus wichtige Lehren, welche es für unser heutiges Handeln zu ziehen gilt. Der Faschismus kam nicht aus dem Nichts, sondern ist die direkte Konsequenz aus gesellschaftlichen Missständen, zentralisierten und monopolisierten Großkonzernen, dem militärisch-industriellen Komplex und dem Konflikt des Konservatismus mit der fortschrittlichen, gesellschaftlichen Entwicklung, welche letztendlich zur Ernennung Hitlers zum Reichskanzler auch durch die Zentrumspartei führte. Eine alternative Beantwortung der Krise des Kapitalismus der 1920er stellte hierbei der US-amerikanische New Deal dar. Die Konsequenzen, welche im Potsdamer Abkommen für ein „Nie wieder“ gezogen worden sind, sind hochaktuell: Demokratisierung, Denazifizierung, Dezentralisierung und Demilitarisierung.
Unter Missbrauch des Ausspruchs „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ wird die „freiheitlich-demokratische Weltordnung“ mit ihrem globalisierten Kapitalismus, nationalen/bündnisorientierten Protektionismus und internationaler Ausbeutung von Arbeit und Natur unter größter Aufrüstung und zunehmenden, militärischen Interventionen verteidigt. Brutalisierung und Hetze von Rechts mindern die Entwicklung höherer Ansprüche. Eine Welt der gemeinsamen Entwicklung und des Friedens scheint dabei unmöglich.
Aus der Geschichte lernen wir, wie internationale Kooperation und nationaler Widerstand, im stetigen Konflikt von fortschrittlichen und rückschrittigen Kräften, den Faschismus überwinden konnte. Dieser Erfolg trotz der systemischen Konflikte von UdSSR und (insbesondere) USA/Großbritannien kristallisiert sich dabei besonders im Potsdamer Abkommen in den Beschlüssen zur Demilitarisierung und Demokratisierung (aller Verhältnisse) wieder. Weiter stellt sich das Gebot zu einer friedlichen Welt der Kooperation in der Präambel des Grundgesetzes und der Charta der Vereinten Nationen als weitere Konsequenz aus dem Faschismus dar.
Gegen den heutigen Militarismus (100 Milliarden Aufrüstung, weiterer Ausbau der NATO, Stationierung deutscher Truppen in Litauen, internationale Waffenlieferungen), die Monopolisierung (steigender DAX trotz steigender Armut, weitere Privatisierung der HHLA), Entdemokratisierung (Angriffe auf das Streikrecht) und Rechtsruck (steigende AfD Umfragewerte, Streichung im Sozialen, GEAS) gilt es konsequent, mit einer humanistischen Linie zu wirken. Hierfür bietet der 8. Mai uns einen Anlass, „über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit“ (Esther Bejarano). Die Bildung Aller für das Wirken unter diesem Anspruch ist hierfür fundamental.
Aus diesem Grund muss der 80. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Weltkrieg Feiertag werden. Dies verlangt unser aller Wirken.